Samstag, 17. März 2007
Samstag, 17. März 2007
Rund 400 Anwesende konnte Bezirksfeuerwehrkommandant Landesfeuerwehrrat Walter Harauer zum Bezirksfeuerwehrtag in der Sporthalle der Hauptschule Gföhl begrüßen. Darunter zahlreiche Ehrengäste, wie 3. Landtagspräsident Ing. Hans Penz, Bezirkshauptmann Dr. Werner Nikisch und zahlreiche Bürgermeister, sowie Vertreter von Polizei (Obstl. Manfred Matousovsky), Bundesheer (Obstl. Gerhard Skalvy) und Rotes Kreuz.
Nach einem kurzen Totengedenken und den Grußworten des Bürgermeisters der Stadtgemeinde Gföhl, Ök.-Rat Karl Simlinger, sprachen Bezirkshauptmann Dr. Werner Nikisch und 3. Landtagspräsident Ing. Hans Penz zu den Anwesenden.
Hofrat Mag. Engelbert Müller hielt einen ausgezeichneten Vortrag über das neue NÖ Veranstaltungsgesetz, von dem auch die Feuerwehren betroffen sind.
Bezirksfeuerwehrkommandant Walter Harauer berichtete über Aktuelles aus dem Landesfeuerwehrverband und zeichnete zahlreiche verdienstvolle Feuerwehrmitglieder aus.
Eine Bläsergruppe des Musikvereins Gföhl unter Kapellmeister Martin Aschauer sorgte für eine schwungvolle musikalische Umrahmung der Veranstaltung, die von den Mitgliedern der FF Gföhl mustergültig vorbereitet worden war.
Auszug aus den Ansprachen:
Bezirkshauptmann Dr. Werner Nikisch, der den Feuerwehren zunächst für deren Einsatz, vor allem bei den Hochwasser- und Sturmkatastrophen, sowie Einsatzbereitschaft dankte, hob die gute Zusammenarbeit hervor.
Im Hinblick darauf, dass nach einem Hochwasseralarm dann das Hochwasser ausblieb, bat Nikisch um Verständnis: man sei hier auf die Prognosen angewiesen.
Nikisch nutzte die Anwesenheit der Feuerwehr-Verantwortungsträger des Bezirkes Krems für ein besonderes Anliegen: Er berichtetet über das vermehrt auftretende „Kampftrinken“ durch Jugendliche und appellierte an die Feuerwehrfunktionäre, bei ihren Veranstaltungen auf die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes besonders zu achten.
Der Bezirkshauptmann nannte auch negative Beispiele aus anderen Bezirken, wo Feuerwehren zu „Saugerpartys“ und „Abschlauchpartys“ eingeladen hätten. Derartige „Werbung“ sollte auf jeden Fall unterlassen werden, vielmehr sollten bei den Festen alkoholfreie Getränke zu günstigen Preisen angeboten werden.
Die Feuerwehren des Bezirkes Krems sind eingeladen, in diesem Bereich besonders sensibel vorzugehen.
3. Landtagspräsident Ing. Hans Penz, der seine Ausführung launig mit einem „Vergleich“ zwischen der Stadt Gföhl mit der Landeshauptstadt St.Pölten eröffnete: „Gföhl hat drei Abfahrten von der Bundesstraße, St.Pölten von der Autobahn nur zwei“, meinte Penz schmunzelnd.
Auch Penz lobte die gute Zusammenarbeit und brach eine Lanze für so genannte „kleine“ Feuerwehren: deren Orts- und Personalkenntnis sei für einen Einsatzerfolg unabdingbar. Aufgabe der Politik sei es, entsprechende Rahmenbedingungen für das Feuerwehrwesen zu schaffen, wobei mehr Budgetmittel bereitgestellt und die KLF-Aktion unterstützt werde. Aber, so Penz: Alles müsse „leistbar“ sein. Im Feuerwehrwesen sehe Penz mehr als einen Sicherheitsfaktor: Die Feuerwehren seien mehr denn je „Werteträger“.
Unter Hinweis auf einen Zeitungsbericht auf die 5.000-Einwohner-Gemeinde Steyeregg in Oberösterreich, wo derzeit die Einsatzbereitschaft auf dem Spiel steht, schlug Penz die Kooperation mit den Schulen vor: Die Schüler müssten „näher zum Feuerwehrwesen“ gebracht, das Interesse geweckt und so für eine künftige Einsatzbereitschaft vorgesorgt werden.
Hofrat Mag. Engelbert Müller berichtete über das neue NÖ Veranstaltungsgesetz,
das seit 1.1.2007 in Kraft ist. Aus drei Gesetzen (Veranstaltungsgesetz, Veranstaltungsbetriebsstättengesetz und Lichtschauspielgesetz) sei ein Gesetz gemacht worden, dessen 3 wesentliche Punkte sind:
• Anmeldesystem (statt bisherigem Bewilligungssystem)
• Unterlagen sind vom Veranstalter vorzulegen
• Verantwortlichkeit liegt jetzt beim Veranstalter (nicht bei Gemeinde)
Die Anmeldefrist für eine Veranstaltung bei der Gemeinde beträgt 4 Wochen, bei der Bezirkshauptmannschaft/Landesregierung 8 Wochen vor dem Veranstaltungstermin.
Dieser Anmeldung sind alle erforderlichen Unterlagen beizufügen.
Bis zu 3.000 Besuchern sind nach dem neuen Gesetz die Gemeinden zuständig, darüber hinaus die Bezirkshauptmannschaft bzw. die Landesregierung. Die Gemeinden können für Veranstaltungen, zu denen mehr als 500 Besucher erwartet werden, die Kompetenz auch die Bezirkshauptmannschaft übertragen.
Im Hinblick auf die Feuerwehrfeste, wo z.B. der Veranstaltungsort das Feuerwehrhaus sei, muss eine Betriebsstättenbewilligung (war auch schon bisher erforderlich) vorliegen und sind entsprechende Konzepte (z.B. Sicherheitstechnisches Konzept, Brandschutzkonzept und Rettungstechnisches Konzept) anzuschließen.
Die Betriebsstätte ist grundsätzlich ein Mal zu bewilligt worden sein, diese Bewilligung gilt dann für einen längeren Zeitraum, zumindest so lang, als sich nichts ändert. Auch ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung nunmehr Pflicht.
Liegen alle Bewilligungen und Konzepte schlüssig vor, erhält der Veranstalter von der Gemeinde (BH, Land) eine Bescheinigung, die Gemeinde muss davon auch die Bezirkshauptmannschaft, die Wirtschaftskammer und die Arbeiterkammer (wenn Arbeitnehmer betroffen sind) verständigen.
Aus dem Bericht des Bezirksfeuerwehrkommandanten LFR Walter Harauer:
Derzeit gibt es im Bezirk Krems 116 Freiwillige Feuerwehren und 12 Betriebsfeuerwehren, denen insgesamt 5.296 Aktive und 983 Reservisten, insgesamt 6.279 Mitglieder angehören.
Im Jahr 2006 wurden auf Bezirksebene nicht weniger als 25 Lehrgänge abgehalten, darunter 7 Atemschutzlehrgänge (164 Teilnehmer) und 6 Truppführerlehrgänge (126 Teilnehmer sowie 3 Funklehrgänge (120 Teilnehmer). An den verschiedenen Modulen in der Wasserdienstausbildung nahmen insgesamt 317 Personen teil.
28 Gruppen haben bereits die Ausbildungsprüfung Löscheinsatz absolviert, 30 die Ausbildungsprüfung Technischer Einsatz.
In seinen Ausführungen verwies Harauer auf allfällige Probleme bei Lehrgangsabsagen (verlorener Kursplatz). Bei nichtentschuldigtem Fernbleiben wird ein Bußgeld vorgeschrieben.
Im feuerwehrmedizinischen Dienst sollen verstärkt Ärzte eingebunden werden (Tauglichkeitsuntersuchungen), wobei sich immer mehr Ärzte zur Mitarbeit bereit erklären.
Die Teilnehmerzahl beim FLA Gold ist heuer bezirksweit auf 5 geschrumpft (bisher waren immer rund 20 Teilnehmer zu verzeichnen). Hier soll verstärkt Werbung gemacht werden.
Gelobt wurden die aktiven Sachbearbeiter des Bezirksfeuerwehrkommandos.
Aktuelles berichtete Harauer aus dem Landesfeuerwehrverband, wobei er auf die neue Dienstanweisung „Bekleidung“ verwies. Auch bei der Feuerwehrzeitung „Brand aus“ gibt es Veränderungen: seitens des Bezirksfeuerwehrkommandos werden Christoph Unfried und Christoph Gruber Meldungen an die neue Brand-Aus-Redaktion weiterleiten.
Neu aufgestellt wurde der KHD-Dienst (Katastrophenhilfsdienst): die Zugstärken sind jetzt einheitlich festgelegt, die KLF-Aktion läuft bis Ende 2008 (zusätzlich 15.000 Euro Förderung zur Grundförderung).
Florianimarsch 2007:
Brandrat Ludwig Winkler berichtete über den diesjährigen „24. Forianimarsch“ am 1. September 2007 nach Göttweig, zu dem die 21 Feuerwehren des rechten Donauufers einladen.
